LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen (3.v.li), Bildungsministerin Karin Prien, Gyde Opitz (SGVSH) und Thomas Haeger (AOK NordWest) besuchten das erfolgreiche S+V-Projekt von Schulleiter Klaus Düllmann (2.v.r., Grundschule Barkelsby), Claus Becker (1.v.r., 1. Vors. Barkelsbyer SV) sowie der Übungsleiterin Meike Tewes (5.v.l.). Bild: LSV

Bildungsministerin Karin Prien und LSV-Präsident Tiessen besuchten Kooperationsprojekt in Barkelsby

Kinder und Jugendliche für mehr sportliche Betätigung begeistern und damit auch die körperliche und geistige Entwicklung junger Menschen unterstützen: Das ist das Ziel des landesweiten LSV-Kooperationsprojektes „Schule + Verein“. Mit der Unterstützung des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur sowie mit der Förderung durch die Sparkassen in Schleswig-Holstein und die AOK NordWest werden im laufenden Schuljahr in Schleswig-Holstein 519 Sport- und Bewegungsangebote für Schülerinnen und Schüler durchgeführt – zusätzlich zum regulären Sportunterricht. Qualifizierte Trainerinnen und Trainer aus schleswig-holsteinischen Sportvereinen leiten die ‚außerunterrichtlichen’ Sportstunden. So auch an der Grundschule Barkelsby. An dieser Schule bietet der Barkelsbyer SV eine Reit-AG für Schülerinnen und Schüler der ersten bis vierten Klasse an.

Im Rahmen eines Medientermins konnten sich ein Fernsehteam des NDR sowie zwei Pressevertreter von der erfolgreichen Arbeit der Übungsleiterin Meike Tewes überzeugen, die mit den Kindern auf ihren Ponys mehrere Übungen zeigte. Schulleiter Klaus Düllmann und Claus Becker, der 1. Vorsitzende des Barkelsbyer SV beantworten zahlreiche Fragen und zogen ein sehr positives Fazit der Zusammenarbeit und sprachen von einer Win-Win-Situation.

Für LSV-Präsident Hans-Jakob Tiessen kann die Bedeutung solcher zusätzlicher Bewegungsmöglichkeiten im Rahmen des Kooperationsprojekts gar nicht hoch genug eingeschätzt werden: Das Beispiel der Grundschule Barkelsby zeige den wichtigen Beitrag, den der Sport und insbesondere die Sportvereine zur Bildung leisten können. „Wenn wir den Bildungserfolg in Schleswig-Holstein steigern wollen, muss auch der Beitrag des Sports noch stärker genutzt werden. Aus diesem Grund sowie besonders wegen der zunehmenden Bewegungsarmut von Kindergarten- und Schulkindern ist die Bedeutung der Zusammenarbeit von Schule und Verein wichtiger denn je“, so Tiessen. Eine aktuelle Langzeitstudie zeige, dass sich 80 Prozent der Kinder in Deutschland zu wenig bewegen. Die körperliche Aktivität der Vier- bis 17-Jährigen sei in den vergangenen zwölf Jahren um 37 Prozent gesunken, so der LSV-Präsident. Insgesamt ist festzustellen, dass die motorischen Fähigkeiten der Schülerinnen und Schüler deutlich zurückgegangen sind. In Deutschland ist inzwischen jeder dritte Jugendliche und jedes fünfte Kind übergewichtig. Das sind mehr als dreieinhalb Millionen Jungen und Mädchen unter 18 Jahren. Acht Prozent der Zehn- bis 14-Jährigen und vier Prozent der Fünf- bis Siebenjährigen sind sogar adipös, also krankhaft übergewichtig. „Diese Zahlen sind alarmierend! Deshalb möchte ich einmal mehr auf die zentrale Rolle und die wichtige Bedeutung des organisierten Sports bei der Bewältigung dieses gesellschaftlichen Problems hinweisen. Wir müssen alles daran setzen, Kinder so früh wie möglich in Bewegung zu bringen und an regelmäßigen Sport heranzuführen“, ergänzte Tiessen und wies gleichzeitig darauf hin, dass neben der motorischen Entwicklung auch das Sozialverhalten der Kinder deutlich gefördert werde.

Bildungsministerin Karin Prien lobt das Projekt: „Das Projekt „Schule + Verein“ ist ein Klassiker. Seit 27 Jahren gibt es diese erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Schulen, dem Landessportverband, dem Sparkassen- und Giroverband für Schleswig-Holstein und seit zwei Jahren auch der AOK NordWest bereits. Das heißt auch: Seit 27 Jahren wollen wir Kinder und Jugendliche zum Sport und in Bewegung bringen. Zum einen natürlich im Sportunterricht der Schule, der unverzichtbar ist für die schulische Bildung. Zum anderen nachmittags durch außerunterrichtliche Angebote der Sportvereine im Rahmen des offenen Ganztagsangebotes. Deshalb fördert das Bildungsministerium das Projekt mit jährlich 60.000 Euro.“

Für Gyde Opitz, Abteilungsleiterin Kommunikation und Gesellschaftliches Engagement des Sparkassen- und Giroverbandes für Schleswig-Holstein, ist die Förderung des Projekts ein wichtiges Anliegen. „Als fester Bestandteil in ihren Regionen übernehmen die Sparkassen in Deutschland gerne Verantwortung und engagieren sich in den verschiedensten Bereichen. Die Förderung des Sports ist dabei ein bedeutender Aspekt. Wir sind – und darauf sind wir auch ein bisschen stolz – der größte nichtstaatliche Sportförderer in Deutschland. Das Projekt „Schule + Verein“ unterstützen die Sparkassen in Schleswig-Holstein seit über 20 Jahren aus großer Überzeugung. „Schule + Verein“ bietet die tolle Möglichkeit, Kinder und Jugendliche ohne Leistungsdruck zum Sporttreiben zu animieren. Das ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern Sport vermittelt auch soziale Kompetenzen, von denen die Mädchen und Jungen in allen Lebensbereichen profitieren."

Thomas Haeger, Landesdirektor der AOK NordWest, sieht in dem Projekt „Schule + Verein“ ein hervorragendes Beispiel für die präventive Wirkung von Sport: „Bereits in jungen Jahren werden die Weichen für einen aktiven Lebensstil und die Gesundheitschancen im Erwachsenenalter gestellt. Die Partnerschaft mit dem Landessportverband gibt uns die Gelegenheit, das sportliche Engagement von Kindern und Jugendlichen in die Schulen hinein gezielt zu unterstützen und damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung zu leisten.“

Im Schuljahr 2019/2020 beteiligen sich landesweit 124 Sportvereine an den 519 Maßnahmen im Rahmen des Projekts „Schule + Verein“ – davon 67 Prozent im Ganztag. Seit Beginn des Projekts wurden bereits mehr als 5.200 Fördermaßnahmen durchgeführt.

Im Kreis Rendsburg-Eckernförde werden in diesem Schuljahr zwölf Maßnahmen gefördert. Der Barkelsbyer SV beteiligt sich mit vier Maßnahmen in Kooperation mit der örtlichen Grundschule: Radsport, Bewegungsspiele, Akrobatik und Reiten.