Dr. Thomas Liebsch-Dörschner, Mitglied im Vorstand des Landessportverbandes Schleswig-Holstein (LSV) und Vorsitzender des Kreissportverbandes Rendsburg-Eckernförde, und Innen- und Sportminister Stefan Studt übergaben am Sonntag, 2. April, im Rahmen eines Sparrings verschiedener schleswig-holsteinischer Boxer mit FT Eintracht-Boxern in der Rendsburger Nordmarkhalle einen zerlegbaren und transportablen Boxring an die Freie Turnerschaft Eintracht Rendsburg und ihren engagierten Boxtrainer Bayram Özdemir. Damit unterstützen der Landessportverband und das Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten die vorbildliche Integrationsarbeit des Vereins.
„In den verschiedenen Programmen und Projekten, die wir mit finanzieller Unterstützung des Landes oder auch mit Bundesmitteln umsetzen können, ist es uns stets wichtig, dass die zur Verfügung stehenden Mittel direkt an die Basis für die Arbeit unserer Sportvereine weitergeleitet werden. Das Geld soll dort hingehen, wo die Integrationsarbeit vor Ort geleistet wird. In diesem Zusammenhang möchte ich die herausragende Arbeit unserer Vereine bei diesem Thema hervorheben. Es gibt nicht einen einzigen Verein bei uns im Land, der nicht von vornherein be-reit war, Migranten und Geflüchtete aufzunehmen und sie in seine Sportangebote zu integrieren. Darüber hinaus gibt es sehr gute Beispiele in unseren Vereinen, die Vorbildcharakter haben – eines davon sehen wir hier in Rendsburg, so LSV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Liebsch-Dörschner.
Die FT Eintracht Rendsburg leistet seit 2008 als Stützpunktverein im Programm „Integration durch Sport“ ausgezeichnete Integrationsarbeit und bietet für Menschen mit Migrationshintergrund und Geflüchtete eine sportliche Heimat. Im Sport vereint, verfügt der Verein in seinen Sparten über mehrsprachige Trainer/-innen, die den Migranten/-innen den Zugang zum Sport leichter machen.
Das bereits im Jahr 2015 vom Landessportverband und dem Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten ins Leben gerufene Projekt „SPORT FÜR ALLE − Sport mit Flüchtlingen“ hat das Ziel, Geflüchteten und Asylsuchenden durch Teilhabe in und durch den Sport die Integration in unsere Gesellschaft zu erleichtern.
Um die Vereine im LSV gezielt zu fördern und zu unterstützen, stellte das Ministerium bereits 2015 die Summe von 50.000 Euro zur Verfügung. Weitere 50.000 Euro bewilligte die Stiftung zur Förderung des Sports und 25.000 Euro kamen aus Mitteln des Landessportverbandes hinzu. Im letzten Jahr erhöhte das Innenministerium seine Unterstützung für das Projekt auf 200.000 Euro. Der LSV ergänzte die Mittel um weitere 20.000 Euro.
Damit konnten im letzten Jahr 178 gezielte Maßnahmen von 98 Sportvereinen unterstützt und gefördert werden. Da die Vereine jedoch einen steten Zulauf verzeichnen und die Bedarfe sich in einem andauernden Entwicklungsprozess befinden, benötigen die Vereine weiterhin finanzielle Unterstützung zur Umsetzung ihrer wichtigen gesellschaftlichen Aufgaben. Über die Förderung der Übungsleiter/-innen, durch Sportmaterial, Sportkleidung, Sonderbeiträge und Maßnahmen hinaus, konnten sich in 13 Kreisen des Landes 25 sogenannte Integrationslotsinnen und -lotsen in der Ausbildung zum zertifizierten „Integrationslotsen im Sport“ schulen lassen. Sie sind geeignete Multiplikatoren und Brückenbauer in ihrer Region. Holger Tiedtke von der FT Eintracht Rendsburg ist einer von ihnen. Durch die Zusammenarbeit mit dem Programm „Integration durch Sport“ des Deutschen Olympischen Sportbundes, das bereits seit über 25 Jahren besteht, kann dabei auf viel Erfahrung und Know-how zurückgegriffen werden.
Da auch die Politik erkannt hat, welch‘ hohes Potenzial an sozialen Integrationsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen im Sport steckt und dass Sport nicht nur fit und gesund hält, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert, hat das Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten seine Zuwendungen für das Integrationsprojekt des Landessportverbandes „SPORT FÜR ALLE-Sport mit Flüchtlingen“ auf 400.000 Euro für das Jahr 2017 angehoben. Der LSV steuert in diesem Jahr 40.000 Euro bei, um Maßnahmen der Vereine basisorientiert und nachhaltig zu unterstützen.