Elmshorner MTV und das Johanniter-Haus Lindenpark bringen erfolgreich Seniorinnen und Senioren in Bewegung
Der Landessportverband Schleswig-Holstein (LSV) fördert seit vielen Jahren die Initiierung von Bewegungsprogrammen für Ältere in Sportvereinen. Um die Vereine bei der Gestaltung adäquater Angebote zu unterstützen, hat der LSV zum 1. Oktober 2024 die Förderstruktu-ren im Bereich Seniorensport umstrukturiert. Die bisherigen Förderprojekte „KogniFit“, „Aktiv 70 Plus“, „Alter in Bewegung“ und „Sport mit Demenz“ wurden zugunsten des neuen Programms „ActiveFit“ eingestellt. Mit der Einführung von ActiveFit wird ein umfassendes und flexibles Angebot geschaffen, das es Sportvereinen ermöglicht, Seniorensport gezielt und bedarfs-orientiert zu fördern. Begleitet und gefördert wird ActiveFit vom Präventionspartner des LSV, der AOK NordWest.
ActiveFit ist ein Kursangebot, das aus zwölf Trainingseinheiten besteht. Es verfolgt das Ziel, die Gesundheit und Fitness der Teilnehmenden zu fördern, soziale Gemeinschaftserlebnis-se zu schaffen und langfristig Spaß an Bewegung zu vermitteln. Dabei haben Sportvereine die Möglichkeit, durch die ActiveFit-Kurse positive Effekte für ihren Verein und ihre Teil-nehmenden zu erzielen. Ein Teil des Programms ist auch die präventive Gesundheitsförde-rung pflegebedürftiger Seniorinnen und Senioren, die in kooperativer Zusammenarbeit von Sportvereinen und stationären Pflegeeinrichtungen vor Ort in der Lebenswelt der Ziel-gruppe umgesetzt. Der Elmshorner MTV (EMTV) engagiert sich seit September 2024 bei der Umsetzung eines Bewegungsangebotes im Johanniter-Haus Lindenpark.
Zu dieser wichtigen Arbeit sagt LSV-Vizepräsident Dr. Thomas Liebsch-Dörschner: „Ich freue mich, dass der EMTV und das Johanniter-Haus Lindenpark sich am landesweiten Netzwerk zur Förderung des Senioren- und Gesundheitssports so aktiv beteiligen und vor-bildlich engagieren. Die Pflegeeinrichtung öffnet sich für den Sportverein und wird zur Sportstätte. Der Verein bringt mit speziell geschulten Übungsleiterinnen und Übungsleitern Bewegungsangebote in die Einrichtung und erschließt sich auf diese Weise eine Zielgruppe, die von sich aus nicht mehr aktiv den Kontakt zum Sportverein sucht. Von dieser Schwerpunktsetzung profitieren alle Beteiligten − vor allem aber die Seniorinnen und Senioren, bei denen körperliche Aktivität fester Bestandteil ihres Alltags wird. So leisten alle Beteiligten einen wichtigen Beitrag zur
Erhaltung der Gesundheit, der Selbständigkeit und der Mobilität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dies alles wird ermöglicht insbesondere durch die Anschubfinanzierung der AOK NordWest, für deren Engagement ich mich herzlich bedanke.“
Reinhard Wunsch, Leiter Serviceregion Süd der AOK NordWest, erläutert: „Wir möchten den Menschen mit unserem Angebot wohnortnah die Möglichkeit geben, sportlich aktiv zu sein. Selbst im fortgeschrittenen Alter fördert Bewegung nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch geistige Fähigkeiten. Wir wissen, dass sich durch Bewegung auch noch im hohen Alter neue Nervenverbindungen bilden können und damit nicht nur die körperli-che, sondern auch die geistige Leistungsfähigkeit und dadurch auch die Lebensqualität steigt. Gruppenangebote, wie wir sie heute erlebt haben, aktivieren zudem das soziale Miteinander der Seniorinnen und Senioren und sind ein weiterer wichtiger Schutzfaktor für die psychische Gesundheit.“
Regelmäßige Bewegung ist für Menschen jeden Alters von sehr großer Bedeutung. Bewe-gungsmangel ist häufig die Ursache chronischer Erkrankungen, deren Auftreten mit zunehmendem Lebensalter wahrscheinlicher wird und meist eine dauerhafte und kostenin-tensive Behandlung notwendig werden lässt. Viele chronische Erkrankungen lassen sich aber durch gesundheitsfördernde Maßnahmen in Form von körperlicher Aktivität in ihrem weiteren Verlauf positiv beeinflussen, und die Selbstständigkeit betroffener Menschen durch körperliches Training lässt sich länger aufrechterhalten. Auf diese Weise können die Lebensbedingungen von Seniorinnen und Senioren nachhaltig verbessert werden.
Schon heute beträgt der Anteil der über 50-Jährigen in Schleswig-Holstein 45 Prozent. In den kommenden Jahren wird eine Zunahme dieser Altersgruppe erwartet. So wird sich beispielsweise der Anteil der 60- bis 65-Jährigen im Zeitraum von heute bis 2030 um 32 Prozent erhöhen. Das Durchschnittsalter in Schleswig-Holstein wird im Jahr 2060 bei 50 Jahren liegen. Bereits heute sind in den schleswig-holsteinischen Sportvereinen über 35 Prozent aller Mit-glieder älter als 50 Jahre.
Die Sportvereine und -verbände stellen sich zunehmend auf die gesellschaftlichen Verän-derungen und die Bedürfnisse der Älteren ein. Bewegung ist dabei ein wesentlicher Schlüs-selfaktor und ein wichtiger Baustein für ein gesundes und aktives Leben bis ins höchste Alter.
Weitere Informationen zu AktiveFit finden Sie hier.