Der Landessportverband Schleswig-Holstein (LSV) hat am 12. Juni eine neue Informationstafel zum Thema „NATURSCHUTZ und SPORT“ für die „NATURA2000–Gebiete der östlichen Kieler Bucht“ vorgestellt. Mit dieser Tafel erhalten sportlich interessierte Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins ebenso wie naturverbundene Urlauber auf einfache Art interessante Informationen über das Schutzgebiet und die Möglichkeit, sich darin naturverträglich zu bewegen. „Mit dieser Informationstafel gibt der Landessportverband eine wertvolle Planungshilfe für sportliche Aktivitäten in der Natur und leistet einen innovativen Beitrag zum Naturschutz“, sagte der LSV-Vizepräsident Wolfgang Beer bei der Vorstellung der Informationstafel in Heiligenhafen. Mit der offiziellen Vorstellung dieser Tafel wird eine Informationskampagne fortgesetzt, in deren Rahmen bereits in den Jahren 2011 und 2012 zehn sogenannte „BIS“-Tafeln an „Hot Spots“ des Naturschutzes und des Sports in ganz Schleswig-Holstein positioniert wurden. In diesem Jahr wurde bereits eine Tafel in Niendorf/Ostsee aufgestellt, weitere drei folgen noch in dieser Sportsaison.
Ergänzt wird die Weiterführung der Kampagne durch die Veröffentlichung des Buches „Wassersport – natur(a)verbunden in Schleswig-Holstein“, (Wachholtz-Verlag, 192 Seiten, Herausgeber Landessportverband Schleswig-Holstein, ISBN 978-3-529-05399-3, 9,90 Euro im Buchhandel) und eine kostenlose „App“ zum Buch, die alle bisher durch Tafeln und Infoblätter vorliegenden Informationen zusammenfassen, ergänzen und mit themenbezogenen Tipps aufwerten.
Christel Georgi von der Sparkasse Holstein sagte zu den Beweggründen für das Engagement der Sparkassen: „Wir freuen uns, durch unsere finanzielle Unterstützung dazu beitragen zu können, dass Schleswig-Holsteins unverwechselbare Naturgebiete auf Basis freiwilliger Vereinbarungen durch den Sport rücksichtsvoll genutzt werden können. Das ist gut für den Sport, gut für die Umwelt und gut für die Attraktivität unserer Wassersport- und Urlaubsregion.“
Die Informationstafeln sind eine direkte Folge der „Freiwilligen Vereinbarungen“ (FV), die 2008 vom Landessportverband und dem Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume des Landes Schleswig-Holstein (MLUR) unterzeichnet wurden. Bundesweit einmalig regeln diese Nutzungsverträge Art und Umfang der sportlichen Betätigung für alle Vereinssportler, die die freie Natur als Sportraum nutzen - insbesondere dann, wenn der Fluss zum Paddeln oder Rudern, der Reitweg im Wald oder der Sportflughafen in einem der europaweit ausgewiesenen sogenannten NATURA2000–Schutzgebiete liegen.
Neben der Einhaltung der gebietsbezogenen Regelungen verpflichtet sich der LSV in diesen Vereinbarungen auch zu einer umfangreichen Information sowohl der Sportaktiven als auch der Öffentlichkeit. In elf ausgesuchten NATURA2000-Schutzgebieten in Schleswig-Holstein wurden sukzessive zur „Vor-Ort-Information“ Informationstafeln aufgestellt und durch dort ausgelegte Faltblätter zum Mitnehmen ergänzt. Hierfür wird das bewährte Konzept des Besucher-Informations-Systems (BIS) der Naturschutzverwaltung des Landes genutzt, das mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus eine breite Anerkennung gefunden hat. Die Informationstafeln und die dazugehörigen Faltblätter informieren über die gebietspezifischen Schutzziele, über besonders geschützte Arten und/oder Lebensräume von Tieren und Pflanzen und wie der organisierte Sport dazu beiträgt, dass diese Schutzziele durch die sportliche Betätigung nicht gefährdet werden.
Als Ergänzung zu den Informationstafeln nutzt der LSV auch das Internet für sein Informationsangebot und bietet seit September 2011 ein „WEB-GIS“ an, ein Internet-gestütztes Geografisches-Informations-System. Damit werden Informationen, die bisher nur umständlich über die Nutzung mehrerer Quellen zugänglich waren, gebündelt und zur allgemeinen Verfügung gestellt. Das „WEB-GIS“ wurde vom Zentrum für Geoinformation (ZfG) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel entwickelt. Es wird über die Homepage des Landessportverbandes (www.lsv-sh.de) für die breite Öffentlichkeit aber auch für spezielle Gruppen von Sportlern zugänglich gemacht.