Das Deutsche Sportabzeichen - das Wichtigste in Kürze

Das Deutsche Sportabzeichen ist das erfolgreichste und einzige Auszeichnungssystem außerhalb des Wettkampfsports, das umfassend die persönliche Fitness überprüft. Die zu erbringenden Leistungen orientieren sich an den motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Die Leistungen der einzelnen Übungen sind nach Altersklassen und innerhalb dieser noch einmal nach Leistungen für Bronze, Silber und Gold gestaffelt. In jeder Disziplingruppe muss eine Übung mit der geforderten Bedingung für Bronze, Silber oder Gold erfüllt werden.

Schwimmnachweis
Der Nachweis der Schwimmfertigkeit ist notwendige Voraussetzung für den Erwerb. Bei Kindern und Jugendlichen muss die Schwimmfertigkeit einmal, bei den Erwachsenen alle fünf Jahre nachgewiesen werden.

Vorraussetzungen
Das Deutsche Sportabzeichen für Erwachsene mit Ordenscharakter kann an Frauen und Männer ab 18 Jahren verliehen werden.

Das Deutsche Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche kann an Mädchen und Jungen im Alter von 6 bis 17 Jahre verliehen werden.

An Menschen mit Behinderung kann das Sportabzeichen für Menschen mit Behinderung mit Übungen, die auf die jeweilige Art der Behinderung abgestimmt sind, verliehen werden.

Die Bedingungen des Deutschen Sportabzeichens müssen innerhalb eines Kalenderjahres (1.1. bis 31.12.) absolviert werden. Ausschlaggebend für die zu erfüllenden Leistungen ist das Alter, das in einem Kalenderjahr erreicht wird.

Eine Mitgliedschaft in einem Verein ist keine Voraussetzung. Das Training wird von sportbegeisterten, kompetenten Übungsleiterinnen und Übungsleitern bzw. Trainerinnen und Trainern durchgeführt.

Sportabzeichenabsolventen können neben der einfachen Abnahme und Beurkundung zusätzlich an jährlich stattfindenden Wettbewerben teilnehmen.

Umfangreiche Informationsmaterialien zum Deutschen Sportabzeichen finden sich im Download-Bereich des DOSB.

Die Sportarten

Bis heute bleibt der Grundgedanke des Sportabzeichens erhalten: Die zu erbringenden Leistungen orientieren sich an den motorische Grundfähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit und Koordination. Der Nachweis der Schwimmfertigkeit ist notwendige Voraussetzung für den Erwerb des Sportabzeichens.

Die Palette der Sportarten, in denen die Prüfungen abgelegt werden können, umfasst Leichtathletik, Schwimmen, Gerätturnen und Radfahren. In der Gruppe Kraft und Ausdauer können Verbandssportabzeichen anerkannt werden, wenn Sie im gleichen Jahr wie das Sportabzeichen abgelegt werden.

Nachweis der Schwimmfertigkeit

Zielsetzung ist es, die allgemeine Schwimmfertigkeit zu überprüfen. Neben der Leichtathletik und Gerätturnen gehört das Schwimmen zu den Klassikern des Sportabzeichens seit der Einführung des Breitensport-Ordens 1913. Um die Schwimmfertigkeit nachzuweisen, haben Sie folgende Möglichkeiten:

  • Ablegen einer Schwimmdisziplin aus den Disziplinengruppen Ausdauer oder Schnelligkeit im Zuge der Sportabzeichen-Prüfung
  • 15 Minuten Dauerschwimmen (im offenen Gewässer möglich), wobei eine offensichtliche Fortbewegung im Wasser ersichtlich sein muss
  • jünger als 12 Jahre: 50 m Schwimmen ohne Zeitlimit (am Stück und ohne Unterbrechung)
  • ab 12 Jahre: 200 m Schwimmen in maximal 11 Minuten (am Stück und ohne Unterbrechung)
  • 100 m Kleiderschwimmen in höchstens 4 Minuten mit anschließendem Entkleiden im Wasser gemäß Ausführungsbestimmungen der DLRG bzw. Wasserwacht im DRK für diese Übung.
  • Vorlage des "Deutschen Jugendschwimmabzeichens" in Gold, Deutsches Schwimmabzeichen in Gold oder Deutschen Rettungsschwimmpass der ausstellenden Organisationen Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Deutscher Schwimmverband (DSV), Wasserwacht (DRK), Arbeiter Samariter Bund.

Bei Kindern und Jugendlichen muss der Nachweis ein Mal erbracht werden, bei Erwachsenen muss die Schwimmfertigkeit alle fünf Jahre nachgewiesen werden.

Ausdauer

Ausdauer ist die Fähigkeit, lange einer Belastung zu widerstehen, die letztendlich zu einer unüberwindbaren Ermüdung führt, und trotz Ermüdung die Belastung fortzusetzen. In dieser Disziplingruppe wird die allgemeine dynamische aerobe Grundlagenausdauer abgeprüft. Dabei handelt es sich um eine zyklische Bewegung, die überwiegend im Rahmen der aeroben Energiebereitstellung erfolgt und einen Großteil der gesamten Skelettmuskulatur beansprucht.

Das fordert einiges an Durchhaltevermögen, denn Ihre persönliche Ausdauer wird getestet. Wenn Sie nicht schon regelmäßig laufen oder walken, sollten Sie für diese Gruppe viel Vorbereitungszeit investieren. Denn: Ausdauer hat aus sportmedizinischer Sicht einen äußerst positiven Einfluss auf Ihre Gesundheit, da das Herz-Kreislauf-System gestärkt wird.

Im Angebot z. B.:

  • 3.000 m Lauf
  • 10 km Lauf
  • 7,5 km Walking
  • 20 km Radfahren
  • sowie einige Verbandsabzeichen, die diesen Bereich abdecken.

Schnelligkeit

Schnelligkeit im Sport ist die Fähigkeit, aufgrund kognitiver Prozesse maximaler Willenskraft und der Funktionalität des Nerv-Muskel-Systems höchstmögliche Reaktions- und Bewegungsgeschwindigkeiten unter bestimmten gegebenen Bedingungen zu erzielen.

In dieser Disziplingruppe wird die Frequenzschnelligkeit bei zyklischen Bewegungen abgeprüft. Dabei handelt es sich um wiederholende, gleiche Bewegungen mit höchster Geschwindigkeit gegen geringe Widerstände bei kurzen Belastungszeiten.

Im Angebot z. B.:

  • 50 m und 100 m-Lauf
  • 25 m Schwimmen
  • 200 m Radfahren Gerätturnen

Kraft

Kraft Beim Deutschen Sportabzeichen wird in dieser Disziplingruppe besonders die Schnellkraft geprüft. Die Definition besagt, dass die Schnellkraft die Fähigkeit des Nerv-Muskelsystems ist, den Körper, Teile des Körpers oder Gegenstände mit maximaler Geschwindigkeit zu bewegen. Im Gegensatz zur Gruppe "Schnelligkeit" steht hierbei die Überwindung des Widerstandes im Vordergrund und nicht die Bewegungsgeschwindigkeit.

Im Angebot z. B.:

  • Medizinballwurf
  • Kugelstoßen
  • Steinstoßen
  • Standweitsprung
  • Gerätturnen

Erweiterter Leistungskatalog Kraft
Seit 2024 werden vier neue Übungen für die Gruppe Kraft angeboten. Weitere Informationen wie die genaue Übungsbeschreibung sowie die zu erbringenden Leistungen gibt es unter www.deutsches-sportabzeichen.de. Prüfberechtigt sind alle Prüfer*innen des Deutschen Sportabzeichens.

Koordination

Die koordinativen Fähigkeiten sind Fähigkeiten, die primär koordinativ, d. h. durch die Prozesse der Bewegungssteuerung und -regelung bestimmt werden. Sie befähigen den / die Sportler*in, motorische Aktionen in vorhersehbaren Situationen sicher und ökonomisch zu beherrschen.

Im Vordergrund steht primär die Bewegungstechnik und die Qualität der Bewegungsausführung, während die energetischen Prozesse der Muskelbewegung eine sekundäre Rolle spielen.

Im Angebot z. B.:

  • Hochsprung
  • Weitsprung
  • Zonenweitsprung
  • Schleuderball
  • Seilspringen
  • Gerätturnen
  • sowie einige Verbandsabzeichen, die diesen Bereich abdecken.
Das Deutsche Sportabzeichen für Erwachsene

 

Männer und Frauen ab dem 18. Lebensjahr können das "Deutsche Sportabzeichen" erwerben. Je nach erbrachter Leistung in der für die Absolventin bzw. den Absolventen zutreffende Altersklasse, wird das Sportabzeichen in Bronze, Silber oder Gold verliehen. Bei mehrjähriger Wiederholung (5., 10., 15.,..., 60. Verleihung) kann zusätzlich das bicolore Abzeichen erwerben werden.

Das Deutsche Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche


Das Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche wird an Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 17 Jahren verliehen. Je nach erbrachter Leistung in der für die Absolventin bzw. den Absolventen zutreffenden Altersklasse, wird das Sportabzeichen für Kinder und Jugendliche in Bronze, Silber oder Gold verliehen.

Sportabzeichen für Menschen mit Behinderungen

Auch sportlich aktive Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen können sich, wenn sie bestimmte Prüfungen bestehen, das Deutsche Sportabzeichen an die Brust heften. Das Emblem ist mehr als eine Anstecknadel. Das Streben danach sorgt für körperlichen Ausgleich, regt zur Prävention an, schafft Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit und kann helfen aus vermeintlicher Isolierung herauszuführen.

Sportmedizinische Empfehlungen

Bitte lassen Sie sich sportärztlich untersuchen, 

  • wenn bei der Vorbereitung auf das Sportabzeichen Beschwerden auftreten,
  • wenn Sie nach der letzten Prüfung krank werden
  • wenn Sie über 40 sind und sich zum erstenmal auf das Sportabzeichen vorbereiten

Empfohlene Untersuchungsintervalle, wenn Sie das Sportabzeichen jährlich wiederholen:

  • Unter 40 Jahren: alle fünf Jahre.
  • Über 40 Jahren: alle drei Jahre.