„Chancengleichheit und Vielfalt“
Positionspapier des Landessportverbandes Schleswig-Holstein
Der organisierte Sport in Schleswig-Holstein sieht sich großen Herausforderungen gegenüber. Die im Sportentwicklungsbericht des DOSB zentral genannten Themen
„Mitgliederschwund“ und „Rückgang der Ehrenamtsbereitschaft“ gehören auch in Schleswig-Holstein zu den wesentlichen Aufgabenstellungen im Bereich der
Sportentwicklung, um die Zukunftsfähigkeit der Vereine und Verbände zu sichern.
Vielfalt und Chancengleichheit als Handlungsprinzipien erschließen dem Sport zusätzliche Potenziale. Strukturen und eine Sportkultur, die insbesondere Mädchen und Frauen einen gleichberechtigten Zugang und die Beteiligung in allen
Handlungsfeldern des Sports sichern, führen zur Aktivierung bisher nicht hinreichend erfolgreich genutzter Personalressourcen.
Der Landessportverband Schleswig-Holstein ist sich der vielfältigen Vorteile dieser
Handlungsprinzipien bewusst und hat den Aspekt des Gender Mainstreaming als ein Steuerungsinstrument für seine Entscheidungsprozesse in seiner Satzung verankert.
Auf der Grundlage des Beschlusses der DOSB-Mitgliederversammlung von Dezember 2012 bekennt sich der Landessportverband zu dem Ziel, Maßnahmen und Aktivitäten zur Gewinnung und Bindung von Mitgliedern weiterzuentwickeln und erfolgreiche Initiativen für mehr Frauen in ehrenamtlichen Führungspositionen dort, wo erforderlich, zu ergreifen, fortzuführen und insgesamt zu verstärken.
Um weiterhin neue Zielgruppen zu gewinnen, setzen der Landessportverband und seine Mitgliedsorganisationen in ihren jeweiligen Zuständigkeitsbereichen Maßnahmen im Sinne der folgenden Handlungsfelder eigenverantwortlich um:
1. Schaffung von Strukturen zur gleichberechtigten Teilhabe
2. Durchführung von Aktivitäten zur Gewinnung und Bindung von Mitgliedern
3. Gewinnung von Frauen für ehrenamtliche Führungspositionen
Der Landessportverbandstag ruft seine Mitgliedsorganisationen auf, in ihren Gremien über die in diesem Positionspapier vorgeschlagenen Maßnahmen und Initiativen zu beraten und konkrete Schritte zu prüfen und umzusetzen. Der Vorstand des Landessportverbandes fördert und begleitet diesen Beratungsprozess und regt gegebenenfalls weitere Maßnahmen an.
Kiel, den 20. Juni 2015
Anhang
Maßnahmen - Vorschläge
Schaffung von Strukturen zur gleichberechtigten Teilhabe
• Aufnahme von Gender Mainstreaming in die Satzung und Ordnungen; Eliminierung jeglicher Form von Diskriminierung, sowie Festschreibung einer uneingeschränkten Förderung von Vielfalt und gleichberechtigter Teilhabe im Sport.
• Stärkung des Bewusstseins für eine gemeinsame Verantwortung von Frauen und Männern im Umgang mit Vielfalt und Chancengleichheit im Sport durch
Sensibilisierung und Schulung von Mitarbeitenden und Führungskräften.
• Konsequente Anwendung von Gender Mainstreaming, um die verschiedenen Bedürfnisse und Voraussetzungen von Männern und Frauen zu berücksichtigen.
• Einführung offener, formalisierter und transparenter Rekrutierungsverfahren, um den Mitgliedsversammlungen geschlechtergerechte Wahlvorschläge vorzulegen.
• Gremienbesetzungen erfolgen entsprechend dem Anteil an weiblichen Mitgliedern.
• Erstellung einer Gleichstellungsordnung und eines Handlungsleitfadens.
Durchführung von Aktivitäten zur Gewinnung und Bindung von Mitgliedern
• Zielgruppenanalysen durchführen und passgenaue Angebote entwickeln.
• Ausschreibung von oder Teilnahme an Wettbewerben, Ehrungen und Projekten für Vielfalt und Gleichstellung.
• Konzepte für geschlechtergerechte Öffentlichkeitsarbeit entwickeln.
Gewinnung von Frauen für ehrenamtliche Führungspositionen
• Durchführung von Mentoring- und Coaching Programmen.
• Modernisierung der Vorstandsarbeit: flache Hierarchien, Tandemführung, Telefonkonferenzen statt Präsenzpflicht etc.
• Unterstützung der Vereine bei entsprechenden Aus-, Fort- und Weiterbildungen.
Das Positionspapier finden Sie hier als PDF.