Resolution des Landessportverbandes Schleswig-Holstein zur Sportförderung

Der Landessportverbandstag, das höchste Gremium des mit 2.600 Vereinen, 
80.000 ehrenamtlich Engagierten und insgesamt nahezu einer Million Menschen unter dem Dach des Landesportverbandes organisierten Sports in Schleswig-Holstein, hat im Rahmen einer außerordentlichen Sitzung am 18. Juni 2016 in Kiel folgende Resolution verabschiedet: 
 
•    Der Landessportverband begrüßt die Sportoffensive von Innenminister Stefan Studt zum Abbau des Sanierungsstaus bei kommunalen und vereinseigenen Sportstätten sowie zur Verbesserung der finanziellen Ausstattung des LSV für Integrationsmaßnahmen für Flüchtlinge als wertvolles sportpolitisches Signal. 
 
•    Zur Sicherung der gemeinwohlorientierten Arbeits- und Leistungsfähigkeit des Landessportverbandes und der in ihm organisierten 50 Landesfachverbände und 15 Kreissportverbände erwartet der Sport in Schleswig-Holstein darüber hinaus vom Schleswig-Holsteinischen Landtag eine deutliche Erhöhung der institutionellen Sportförderung durch das Land. 
 
Trotz einer anerkannten erhöhten zweckgebundenen Landesförderung im investiven Bereich und im Projektbereich kämpft mittlerweile eine Vielzahl der Sportverbände und Sportvereine in Schleswig-Holstein in existenzieller Weise um den Erhalt ihrer Arbeitsfähigkeit und kann ohne eine deutlich erhöhte institutionelle Förderung durch das Land ihre kontinuierlich wachsenden, für das Gemeinwohl zu erbringenden Leistungen in absehbarer Zeit nicht mehr sicherstellen. Das größte landesweite soziale Netzwerk, die Sportvereine und -verbände, droht damit nachhaltig Schaden zu nehmen. Das kann nicht im Interesse des Landes sein. 
 
Die Sportförderung durch das Land Schleswig-Holstein entspricht trotz einer 
Festschreibung als Staatsziel nach Art. 13 Abs. 3 in der Schleswig-Holsteinischen Landesverfassung sowohl im bundesweiten Vergleich als auch im Vergleich zu anderen gesellschaftlichen Handlungsfeldern nicht der deutlich gestiegenen gesellschaftlichen Bedeutung des Sports. Schleswig-Holstein ist bei der Sportförderung durch das Land weiterhin das bundesweite Schlusslicht. 
 
Der Landessportverband erwartet daher vom Schleswig-Holsteinischen Landtag, dass unser Land die „Rote Laterne der Sportförderung“ im bundesweiten Ländervergleich abgeben kann. Er erwartet eine deutliche Verstärkung der sportpolitischen Orientierung des Landes hin zu einer verbesserten institutionellen Ausstattung und damit Unterstützung und Sicherung der Arbeit der Sportverbände und Sportvereine in Schleswig-Holstein – ganz im Sinne eines „Erbes“ des im Zuge der Olympiabewerbung für 2024 quer durch den Landtag bekräftigten Bekenntnisses zur herausragenden gesellschaftlichen Bedeutung des organisierten Sports. 
 
Der Landessportverband erhält aktuell 7,2 Mio. Euro Sportförderung, davon 4,87 Mio. Euro institutionelle Förderung, 2,1 Mio. Euro Investitionsmittel und 230.000 Euro Projektmittel „Sport gegen Gewalt“. 

Die Resolution finden Sie hier als PDF.