Teilnehmende des von Übungsleiterin Carolin Steen angeleiteten "Alter in Bewegung"-Kurses mit Vertreterinnen und Vertretern des Kieler TV, des Alloheims "Haus am Holunderbusch" und des Landessportverbandes (Foto:Stefan Arlt)

LSV und AOK NordWest unterstützen Vereine bei der Umsetzung von Bewegungsprogrammen für Ältere

Kieler TV und Alloheim „Haus am Holunderbusch“ bringen erfolgreich Seniorinnen und Senioren in Bewegung

Der Landessportverband Schleswig-Holstein (LSV) fördert seit vielen Jahren die Initiierung von Bewegungsprogrammen für Ältere in Sportvereinen. Um die Vereine bei der Gestaltung adäquater Angebote zu unterstützen, hat der LSV fünf zielgruppenspezifische Bewegungsprogramme für Ältere entwickelt, die von Sportvereinen in der Praxis angewendet werden können. Von den „fitten Mitfünfzigern“ bis zu den pflegebedürftigen Hochaltrigen kann für jede Zielgruppe ein passendes Angebot vorgehalten werden. Dieses landesweite Engagement im Senioren- und Gesundheitssport wird auch vom Präventionspartner des LSV, der AOK NordWest, nachdrücklich gefördert.

Seit Januar 2018 setzt der LSV sein Bewegungsprogramm für pflegebedürftige Senioren „Alter in Bewegung“, erfolgreich landesweit um. Das Trainingsprogramm „Alter in Bewegung“ zur präventiven Gesundheitsförderung pflegebedürftiger Seniorinnen und Senioren wird in kooperativer Zusammenarbeit von Sportvereinen und stationären Pflegeeinrichtungen vor Ort in der Lebenswelt der Zielgruppe umgesetzt. Der Kieler Turnverein engagiert sich bereits seit 2023 bei der Umsetzung des Projekts.

Zu dieser wichtigen Arbeit sagt LSV-Vizepräsident Dr. Thomas Liebsch-Dörschner: „Ich freue mich, dass der Kieler Turnverein und das Alloheim „Haus am Holunderbusch“ sich am landesweiten Netzwerk zur Förderung des Senioren- und Gesundheitssports so aktiv beteiligen und vorbildlich engagieren. Die Pflegeinrichtung öffnet sich für den Sportverein und wird zur Sportstätte. Der Verein bringt mit speziell geschulten Übungsleiterinnen und Übungsleitern Bewegungsangebote in die Einrichtung und erschließt sich auf diese Weise eine Zielgruppe, die von sich aus nicht mehr aktiv den Kontakt zum Sportverein sucht. Von dieser Schwerpunktsetzung profitieren alle Beteiligten −vor allem aber die Seniorinnen und Senioren, bei denen körperliche Aktivität fester Bestandteil ihres Alltags wird. So leisten alle Beteiligten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Gesundheit, der Selbständigkeit und der Mobilität der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Dies alles wird ermöglicht insbesondere durch die Anschubfinanzierung der AOK NordWest, für deren Engagement ich mich herzlich bedanke.“

Torsten Schwenzfeier, Teamleiter Prävention der Serviceregion Nord der AOK NordWest, erläutert: „Wir möchten den Menschen mit unserem Angebot wohnortnah die Möglichkeit geben, sportlich aktiv zu sein. Selbst im fortgeschrittenen Alter fördert Bewegung nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch geistige Fähigkeiten. Wir wissen, dass sich durch Bewegung auch noch im hohen Alter neue Nervenverbindungen bilden können. Damit steigen die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und letztendlich auch die Lebensqualität. Gruppenangebote, wie wir sie heute erlebt haben, aktivieren zudem das soziale Miteinander der Seniorinnen und Senioren und sind ein weiterer wichtiger Schutzfaktor für die psychische Gesundheit.“

Regelmäßige Bewegung ist für Menschen jeden Alters von extrem großer Bedeutung. Bewegungsmangel ist häufig die Ursache chronischer Erkrankungen, deren Auftreten mit zunehmendem Lebensalter  wahrscheinlicher wird und meist eine dauerhafte und kostenintensive Behandlung notwendig werden lässt. Viele chronische Erkrankungen lassen sich aber durch gesundheitsfördernde Maßnahmen in Form von körperlicher Aktivität in ihrem weiteren Verlauf positiv beeinflussen, und die Selbstständigkeit betroffener Menschen durch körperliches Training lässt sich länger aufrechterhalten. Auf diese Weise können die Lebensbedingungen von Seniorinnen und Senioren nachhaltig verbessert werden.

Schon heute beträgt der Anteil der über 50-Jährigen in Schleswig-Holstein 45 Prozent. In den kommenden Jahren wird eine Zunahme dieser Altersgruppe erwartet. So wird sich beispielsweise der Anteil der 60- bis 65-Jährigen im Zeitraum von heute bis 2030 um 32 Prozent erhöhen. Das Durchschnittsalter in Schleswig-Holstein wird im Jahr 2060 bei 50 Jahren liegen. Bereits heute sind in den schleswig-holsteinischen Sportvereinen über 35 Prozent aller Mitglieder älter als 50 Jahre.

Die Sportvereine und -verbände stellen sich zunehmend auf die gesellschaftlichen Veränderungen und die Bedürfnisse der Älteren ein. Bewegung ist dabei ein wesentlicher Schlüsselfaktor und ein wichtiger Baustein für ein gesundes und aktives Leben bis ins höchste Alter.